Auch in Deutschland

Prepper:innen – bereit für die nächste Katastrophe

Prepper mit Maske vor postapokalyptischem Szenario.
Aus den Augen von Prepper:innen: Apokalypse. (Foto: © stock.adobe.com/Ярослав Антонюк)
Ein Bunker im Garten, ein Keller voller Vorräte, ein Gaskocher im Auto? Was genau sind Prepper:innen und wie leben sie in Deutschland? 
Freitag, 24.03.2023, 13:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Vor allem in Amerika ist die Prepper:innen-Bewegung sehr bekannt. Zahlreiche Dokumentationen und Berichte handeln von Menschen, die sich ganze Grundstücke für eine apokalyptische Katastrophe herrichten. Sie bauen bunkerartige Wohnanlagen unter die Erde, meterhohe Zäune und legen sich einen jahrzehntelang haltenden Vorrat an Lebensmitteln und Munition zu. 

Gibt es so etwas in der Art auch in Deutschland? Und wenn ja wie ist die Szene hier ausgeprägt? 

Was sind Prepper:innen? 

Wie bei vielen Gruppierungen ist auch hier die Bandbreite sehr groß: von Menschen die ein wenig vorsorgen und vorbereitet sein wollen, bis hin zu Leuten, die Vorräte für den Rest ihres Lebens bunkern.

Im Groben kann man sagen, dass der Größte gemeinsame Nenner von Prepper:innen das Vorbereiten ist. Sie wollen auf den Ernstfall vorbereitet sein. Was das genau heißt, erfahrt ihr weiter unten. 

Motive und Motivation

Sich als Prepper:in definieren oder jedenfalls so zu handeln, hat viel mit Angst und Kontrolle zu tun. Viele Szenenmitglieder haben in ihrer Vergangenheit schon ein oder mehrmals die Erfahrung einer kompletten Ohnmacht und Machtlosigkeit gemacht; beispielsweise, weil ihr Haus überflutet wurde oder sie tagelang in der Natur festsaßen.

Das ‚Vorbereitetsein‘ gibt ihnen das Gefühl, dass solche Situationen sich nicht wiederholen können. Es gibt ihnen die einst verlorene Kontrolle zurück und schafft Sicherheit. 

Unterschiedliche Ausprägungen

Nicht jeder Mensch, der während der Corona-Pandemie, ein paar Packungen Klopapier gehortet hat, ist ein Prepper:in. Aber die Anfänge lassen sich genau da finden. Wer für mehrere Wochen Lebensmittel im Keller bunkert oder sich für einen potentiellen Stromausfall einen kleinen Generator angeschafft hat, könnte sich auch als angehende:r Prepper:in bezeichnen, müssten es aber nicht.

Eine große Rolle in der Unterteilung spielt die Frage danach, worauf man sich vorbereitet. Um während der Quarantäne genug Essen daheim zu haben oder im Falle einer nuklearen Katastrophe nie wieder den Bunker im Garten verlassen zu müssen.

Letzteres geht immer ein wenig mit Verschwörungstheorien einher. Von den ca. 200.000 Prepper:innen in Deutschland, lässt sich nur rund die Hälfte dazu ordnen. Diese glaubt an den Untergang der Welt, atomare Kriege, Verstrahlung, weltzerstörende Umweltkatastrophen oder Krisen. Vor allem die Corona-Pandemie hat dieses eher extreme Lager in all seinen Ansichten bestätigt.

Zwischen temporärem Ausfall und Endzeitszenario 

Sich im Winter mit einer Decke im Auto auf einen potentiellen Stau vorzubereiten oder im Sommer genau deswegen eine Flasche Wasser im Auto zu haben – könnte man vorsichtig oder einfach planvoll nennen. 

Sich in einem Schießverein anzumelden um für die nahende Zombieapokalypse üben zu können oder sich ein abgelegenes Grundstück im Wald zu einer Festung umzubauen, um sich gegen die kommende Armee von durchgedrehten Robotern verteidigen zu können – das könnte man einfach verrückt nennen.

(Deutschlandfunk/SALI)

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